Wie schreibt man gut?
In dem Buch von Wolf Schneider, "Deutsch für Profis", beginnt er ein Kapitel mit der Frage: "Wie man gut, interessant und verständlich schreibt.
Er zieht sich an Kleinigkeiten hoch, über die ich mir noch nie besonders viele Gedanken gemacht habe. Es erinnert daran, wie es ist seine Schreiben noch einmal zur Korrektur vorzulegen. In den meisten Fällen geschah dieses mit dem Erfolg, ein bunt beschmiertes Blatt Papier wiederzubekommen und in dem resultierenden Text sich selbst nicht mehr wiederzufinden.
Ist es nicht sehr einengend, wenn man einen "Schreibstil", so will ich es mal nennen, vorgeschrieben bekommt?
Ist es nicht reizvoller mit den Wörtern zu spielen, um letztlich beim Leser eine Überzeugung, Stimmung oder Begeisterung zu erreichen? Denn das, so meine ich, ist doch der Sinn eines Textes, den ich schreibe, damit ihn jemand anderes liest.
Wer aber nicht eine Million Leser erwartet, sollte keine Zeile schreiben. Goethe
Ich glaube nicht, dass gerade dieser Schriftsteller seine Leser beeindruckt hätte, wenn er trocken, subjektiv und ohne umschweife seine Thema präsentiert hätte.
Wem macht es denn noch Spaß einen Text zu lesen, dem jegliche blumige oder begeisternde Würze fehlt? Selbst wenn es sich um einen Zeitungsartikel handelt, von dem man eine Sachlichkeit erwartet sollte (hier liegt die eigentliche Kritik von Schneider) darf er doch trotzdem interessant formuliert werden. Ich sollte doch dann selbst in der Lage sein, die gekünstelten Formulierungen zu werten.